Forschung Aktuell
Transzendenz Erfahrungen nehmen zu
In einem aktuellen wissenschaftlichen Artikel zeigen Hubert Knoblauch und Stefan Huber, dass Transzendenzerfahrungen zunehmen (September 2025).
Im September 2025 wurde ein neuer Artikel von Hubert Knoblauch und Stefan Huber veröffentlicht, der aktuelle Ergebnisse zur Entwicklung von Transzendenzerfahrungen in westlichen Gesellschaften präsentiert. Auf Basis des internationalen Religion Monitor und eines multidimensionalen Modells der Religiosität zeigt der Beitrag, dass Erlebnisse „großer Transzendenz“ – unabhängig von religiöser Zugehörigkeit – weit verbreitet sind und seit 2007 sogar zunehmen, besonders unter jüngeren Menschen.
Diese Befunde widersprechen zentralen Annahmen der Säkularisierungstheorie und stützen stattdessen die These einer zunehmenden popular spirituality. Die Studie zeigt, dass Erfahrungen des Religiösen und Spirituellen heute in sehr unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten auftreten.
Den vollständigen Artikel können Sie hier lesen: Springer Link
SNF Projekt „Veränderung der Religiosität“
Das SNF-Forschungsprojekt «Wie verändert sich Religiosität?» untersucht, wie sich individuelle Religiosität im Laufe des Lebens wandelt – insbesondere dann, wenn Menschen „religiöse Wendepunkte“ erleben. Auf Grundlage eines fünfdimensionalen Modells der Religiosität (Glaube, Intellekt, Erfahrung, private und öffentliche Praxis) analysieren wir, wie sich Religiosität und Spiritualität verändert und welche Rolle dabei Lebensereignisse und biografische Faktoren spielen.
Empirische Basis sind die Daten des Schweizerischen Haushaltspanels (SHP). Diese Langzeitstudie erlaubt es weltweit erstmals, die Veränderung von Religiosität in all ihren Dimensionen sowohl quantitativ (Mehrebenenanalysen, Strukturgleichungsmodelle) als auch qualitativ (narrative Interviews zu religiösen Wendepunkten) bei denselben Personen zu untersuchen.
Das Projekt schliesst eine zentrale Forschungslücke: Es zeigt, wie individuelle Erfahrungen, intellektuelle Auseinandersetzung, religiöse Praxis, Gender und Lebensereignisse zusammenwirken – und liefert damit neue Einsichten in die religiöse Entwicklung im Lebensverlauf und die Zukunft religiöser Orientierungen in einer pluralen Gesellschaft.
Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier: SNF Projektseite